Die Herzgruppe ist eine Gruppe von Patienten mit chronischen Herz-Kreislauferkrankungen, die in Ihrer Region, direkt am Wohnort regelmäßig mindestens einmal wöchentlich auf ärztliche Verordnung unter Betreuung eines Arztes und eines qualifizierten Übungsleiters trifft.
Durch die Möglichkeit, sich in der Gruppe auch zu krankheitsrelevanten Themen auszutauschen, wird in der Herzgruppe somit echte Hilfe zur Selbsthilfe gefördert.
Was ist eine Herzgruppe?
Angepasste körperliche Belastung, Entspannung und gemeinsame Gespräche mit den Betreuern und der Erfahrungsaustausch mit anderen Herzpatienten ermöglichen es mit der Herz-Kreislauferkrankung besser umzugehen, wieder neue Lebensfreude und -qualität zu gewinnen, um nach der ärztlichen Verordnung in eine aktive Sportgruppe ohne ärztliche Betreuung zu wechseln.
In der Herzgruppe treffen sich einmal wöchentlich Herzpatienten, um unter Anleitung und ärztlicher Kontrolle spezielle sporttherapeutische Maßnahmen vorwiegend im Ausdauerbereich durchzuführen.
Wer kann in eine Herzgruppe?
Die Herzgruppe steht Patienten offen:
- mit koronarer Herzerkrankung (Durchblutungsstörungen am Herzen)
- nach akutem Herzinfarkt oder Reinfarkt
- nach Reanimation (Wiederbelebung)
- nach Gefäßaufdehnung (PTCA/Stent)
- nach Bypassoperation
- nach Implantation eines Schrittmachers oder Defibrillators
- nach Herzklappenoperation
- mit Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)
Die Krankenkassen oder Versicherungsträger übernehmen in den ersten zwei Jahren den wesentlichen Teil der Kosten. Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Verordnung über Rehabilitationssport in Herzgruppen.
Was erwartet mich in einer Herzgruppe?
- Bewegung, Spiel und Spaß, abgestimmt auf Ihre persönliche Belastbarkeit
- Eine Gruppe gleich Betroffener
- Ärztliche Betreuung und Überwachung während der Übungsstunde
- Ein speziell geschulter und ausgebildeter Herzgruppenleiter
- Gruppengespräche und informativer Austausch zu Themen der Herzgesundheit und der Herzerkrankungen für Betroffene und deren Angehörige.
Erhalte ich eine Verordnung von meinem Hausarzt?
Wenn bei Ihnen einer der folgenden Krankheiten vorliegt, sollten Sie die Chancen der Teilnahme an einer Herzgruppe nutzen:
- Koronare Herzerkrankung mit stabiler Angina pectoris oder nach Herzinfarkt und Reinfarkt oder nach Bypass-Operation oder nach Ballondilatation (PTCA) mit und ohne Stent-Implantation oder nach Aneurysmaektomie
- Herzfehler und Herzklappenfehler mit und ohne operativer Korrektur
- Zustand nach Myokarditis
- Kardiomyopathie
- Herzinsuffizienz
- Zustand nach Schrittmacherimplantation
- Zustand bei implantierten Defibrillator
- Zustand nach Herztransplantation
- Ausgeprägte funktionelle Herz-Kreislaufstörungen insbesondere bei Hypertonie mit kardiovasculären Schäden oder bei hyperkinetisches Herzsyndrom
- Voraussetzung für eine Teilnahme an der Herzgruppe ist eine Belastbarkeit von mindestens 0,4 Watt pro Kilogramm Körpergewicht, was von Ihrem Hausarzt oder Kardiologen zu beurteilen ist
Was muss ich tun um an einer Herzgruppe teilzunehmen?
Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt/Kardiologen auf die Möglichkeit des Rehabilitationssport in Herzgruppen an. Er kann Ihnen die Teilnahme an der Herzgruppe verordnen. Mit diesem ausgefüllten Verordnungs-Formular gehen Sie zu Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung und lassen diese dort genehmigen. In der Regel werden bei einer Erst-Verordnung 90 Übungseinheiten in 2 Jahren bewilligt. Ist es eine weitere Verordnung, sind 45 Übungseinheiten in 1 Jahr vorgesehen.
Nach stationären Rehabilitationen in einer Reha-Klinik wird die Teilnahme an einer Herzgruppe von der Klinik verordnet und für einen Zeitraum von in der Regel 6 Monaten von den Rentenversicherungsträgern bewilligt. Danach kann die Teilnahme an der Herzgruppe über die o.g. Verordnung Ihres behandelnden Arztes weitergehen.
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