Die Psychokardiologie ist ein noch recht junges medizinisches Fachgebiet. Es befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Herzerkrankungen und psychischen Faktoren und arbeitet eng mit der klassischen Kardiologie und der Psychologie zusammen. Denn kein Organ steht so sehr in Verbindung mit emotionalen Empfindungen wie das Herz, gilt es doch seit Menschengedenken als Sitz der Seele. Naturwissenschaftlich betrachtet hat das Herz als zentrales Saug- und Pumporgan die Aufgabe, den Körper ein Leben lang mit Blut zu versorgen. Aber bis heute beschreiben Menschen positives wie negatives Gefühlserleben mit der Befindlichkeit ihres Herzens: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, wenn sie nach einer glimpflich endenden Aktion Erleichterung und Entlastung spüren. „Herzerfrischend“ ist ein freudiges, vitalisierend wirkendes und „herzergreifend“ ein tief berührendes Erlebnis. „Wünsche von Herzen“ sind ehrlich gemeinte Wünsche. Sich „mit Herzblut“ einer Sache widmen, heißt, sich mit allen Kräften engagieren. „Herzlos“, „kaltherzig“, „hartherzig“ und „engherzig“ stehen für Gefühl- und Lieblosigkeit, Verbitterung, Missgunst und Angst. Verdrängter Ärger zerreißt und eine zutiefst gehende Enttäuschung bricht das Herz.
Weiterlesen